In den ersten drei Teilen unserer Serie zur Entwicklung im Nachwuchssport haben wir die Themen "Erlebnis statt Ergebnis", den Relative Age Effect sowie die Vorteile von Kleinfeldspielen behandelt. In diesem Teil geht es um den Beitrag, den der Trainer neben den bereits besprochenen Punkten durch seinen Coaching Stil und dem Schaffen eines positiven Umfeldes leisten kann. Der nachfolgende Artikel ist als grobe Übersicht gedacht. Da die Themen Menschenführung, Coachingstil, Trainer-Spieler-Verhältnis, etc. sehr komplex und umfangreich sind, werden wir hierzu immer wieder Infomaterial liefern. Schaut also immer wieder rein, um nichts zu verpassen.
Bevor wir uns mit den verschiedenen Coachingstilen befassen, ist es wichtig zu verstehen, was Coachingstile sind und wie sie ein Team beeinflussen können. Ein Coachingstil ist eine Reihe von Verhaltensweisen und Techniken, die von einem Trainer verwendet werden, um seine Spieler zu leiten und zu motivieren. Es gibt drei Hauptcoachingstile: autoritär, demokratisch und laissez-faire. Grundsätzlich können Coachingstile als Führungsstile angesehen werden, da ein Trainer genau das tut: Er führt Menschen an. Jeder Coachingstil hat seine Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, sie zu verstehen, bevor man sich für einen entscheidet.
Ein autoritärer Trainer ist jemand, der einen strengen und kontrollierenden Ansatz gegenüber seinen Spielern hat. Er hat eine klare Hierarchie und erwartet, dass seine Spieler seinen Anweisungen bedingungslos folgen. Dieser Coachingstil wird oft mit einer ?Eisernen Faust? Mentalität in Verbindung gebracht, bei der die Entscheidungen des Trainers endgültig sind.
Ein demokratischer Trainer bezieht seine Spieler in den Entscheidungsprozess ein und schätzt ihre Meinungen. Er fördert offene Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen seinen Spielern. Dieser Coachingstil wird oft als Partnerschaft zwischen Trainer und Spielern angesehen, bei der jeder Beitrag geschätzt wird.
Ein laissez-faire Trainer nimmt eine zurückhaltende Haltung ein und lässt seine Spieler ihre eigenen Entscheidungen treffen. Er gibt minimale Anleitung und lässt seine Spieler die Dinge selbst herausfinden. Dieser Coachingstil wird oft mit einer entspannteren und lockereren Atmosphäre in Verbindung gebracht.
Nachdem nun ein Verständnis für Coaching Stile vorhanden ist, stellt sich die Frage, wie der richtige Coaching Stil gefunden werden kann, bzw. ob es den einen richtigen und optimalen Coaching Stil gibt. Zunächst gilt festzuhalten, dass der Trainer stets authentisch bleiben sollte und nicht in eine Rolle schlüpfen, um einen gewissen Stil umzusetzen. In der Praxis gibt es zudem meist Schnittmengen, in denen verschiedene Stile miteinander verschmelzen. Neben der individuellen Persönlichkeit des Trainers gilt es folgende Punkte zu beachten:
Unabhängig vom gewählten Coachingstil ist es entscheidend, eine positive und unterstützende Umgebung aufrechtzuerhalten. Ein positiver Coachingstil kann einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Spieler und ihr allgemeines Erlebnis im Jugendsport haben.
Trainer sind dafür verantwortlich, ein unterstützendes Umfeld für ihre Athleten zu schaffen, indem sie sie beraten, die individuellen Bedürfnisse verstehen und für ein positives Trainingsumfeld sorgen. Drei Schlüsselelemente erwiesen sich als entscheidend für eine positive Jugendentwicklung: das Vorhandensein eines geeigneten Trainingsumfelds, die Bereitstellung von Möglichkeiten zur Entwicklung körperlicher, persönlicher und sozialer Fähigkeiten und das Vorhandensein unterstützender Interaktionen. Trainer sind somit dafür verantwortlich, neben dem sportlichen Talent auch das persönliche Wachstum ihrer Athleten zu fördern.
Eine Möglichkeit ist hier ein Lernumfeld zu schaffen, in dem Sportler lernen, kritisch zu denken und bei ihren Entscheidungen autonom zu werden, da dies eine wichtige Eigenschaft ist, die Kinder und Jugendliche entwickeln müssen. Trainer können hier ein Umfeld des "Selbstlernens" schaffen und Sportlern helfen, autonom zu arbeiten, indem sie Fragen stellen, anstatt Antworten zu geben, mit subtilen Coaching-Hinweisen anleiten und die Sportler ermutigen, ihr eigener Coach zu sein.
Durch den Aufbau einer Mentoring-Beziehung zwischen Sportlern können Trainer ein positives Lernumfeld fördern, die intrinsische Motivation steigern und grundlegende Fähigkeiten in Bezug auf Autonomie und kritisches Denken entwickeln. Trainer schaffen ein unterstützendes Umfeld, indem sie eine fürsorgliche und unterstützende Haltung gegenüber Sportlern zeigen und zeigen, dass ihnen ihr Wohlbefinden und ihr Erfolg am Herzen liegen. Abschließend einige Punkte, wie Trainer ein solches Umfeld schaffen können:
Die Aufgaben eines Trainers gehen weit über die reine Trainingsplanung und -umsetzung sowie das Coaching am Spieltag hinaus. Trainer spielen eine entscheidende Rolle bei der körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung von Jugendlichen im Spitzensport. Sie sind für die Entwicklung talentierter junger Sportler verantwortlich und haben einen erheblichen Einfluss auf ihr Leben und ihr persönliches Wachstum. Dies sollte sich in einem angemessenen Führungsstil und Umfeld widerspiegeln.